Sonntag, 3. November 2013

Mein erster Roman

First of all. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich habe euch alle ziemlich lange warten lassen was größtenteils daran lag, dass ich einfach zu faul oder zu busy war. 
Allerdings muss ich euch vor warnen. Dies wird ein LAAAAAAANGER Eintrag. Denn es ist einfach viel zu viel passiert seit dem ich Montreal verlassen habe. Ich bin von Montreal zu meiner nächsten Farm, von der ich nach einer Woche wieder geflüchtet bin zu einer nahgelegen Farm, was nur möglich war durch das Angebot zweier Freunde und des Farmers. Auf der Farm selbst habe ich meinen Horizont erweitert, auf verschiedene Art und Weise. Nach ewigen hin und her mit dem Autokauf haben wir es endlich geschafft unseren Roadtrip in den Osten anzutreten. Zurück auf der Farm habe ich zwei weitere Wochen die Gesellschaft der Kühe genossen bis es wieder zurück auf meine erste Farm ging für einen kleinen Zwischenstop bevor ich nach Calgary reisen werde. 
Eigentlich könnte ich es doch dabei belassen oder? Alles kurz und knapp zusammengefasst. Aber wie ich euch kenne wollt ihr auch Details. So here we go: 

Trotz der schönen Zeit in Montreal habe ich mich dann auf die nächste Farm gefreut, die sehr vielversprechend klang. Leider wurde ich enttäuscht. Als erstes waren die Farmer keinen reinen Kanadier, was vllt rassistisch klingt, aber ihr werdet noch verstehen why. Der Farmer ist ursprünglich italienisch und die Frau deutsch. Puuuh ,Deutsche überall. Schon der Empfang auf der Farm war ziemlich kalt. Die Frau hat keine Wärme rübergebracht und wenn ich mich so recht erinnere, hat sie nicht mal wirklich Hallo gesagt. Was ich von Kanadiern ganz anders kennengelernt habe. Das tolle allerdings war, dass ich mein eigenes Zimmer hatte und es ordentliches, selbst gebackenes Brot gab. Am Essenstisch war es eher ruhig oder wenn gesprochen wurde, dann hat die Frau sich nur über Dinge aufgeregt, die es gar nicht Wert waren oder hat sich mit ihrem Mann über sinnlose Dinge gestritten. Ich dachte nur: das kann ja heiter werden. Dann wurde mir, zu meinem Schrecken, eröffnet, dass es hier kein WIFI gibt. Whhhaaat? Es gab nur einen Rechner, der schon alleine fast eine Stunde gebraucht hatte um mal GMX zu laden. Ich war verloren. Denn ich war dabei meinen Trip nach Moncton in New Brunswick zu planen, wo ich dann eigentlich in einem Hostel arbeiten wollte. In dem Moment habe ich erst realisiert, wie wichtig das Internet tatsächlich geworden ist. Denn auch die Farmer selbst konnten mir nicht wirklich weiter helfen. Ich versuchte es trotz allem über deren Rechner meinen Plan zu vervollständigen. Ohne Erfolg. Allerdings konnte ich herausfinden, dass es schweineteuer ist dort hoch in den Osten zu fahren. Also was nun? Kein Internet zum Planen, kein Kontakt zu niemanden, was meiner Mum einen totalen Schrecken eingejagt hatte. Dazu kam, dass die Farm gar keine richtige Farm ist. Sie haben zwar zwei Pferde, aber um die haben die sich selbst gekümmert. Unsere Arbeit bestand aus Unkraut zupfen und Holz aus dem Wald sammeln. Boar war ich gelangweilt. Zu dem kam noch, dass wir immer nicht wirklich viel gearbeitet haben. Jetzt würden wahrscheinlich einige sagen: das ist doch gut. Aber NEIN. Denn es gab keine Möglichkeit irgendetwas dazu tun. Nach einem Tag habe ich mein eines Buch durchgelesen und angefangen Filme oder Serien auf meiner Festplatte zu schauen. Es tut mir leid, aber ich bin noch nicht fertig mit beschweren. Zum Morgen hat jeder für sich frühstücken müssen, weil die Farmer sehr früh raus mussten. Was ich sehr schade fand, denn gerade das hatte ich auf meiner ersten Farm so genossen. Es waren noch zwei weitere HelpX Leute da, zwei Japaner, die leider auch nicht wirklich gesprächig waren. Also kurz um, ich wollte weg!!! Auch hatte man sich gar nicht getraut nach etwas zu fragen, weil meist eine Schnippische Antwort entgegen kam. Sonntags fuhren sie uns zum Glück nach Ottawa, wo ich endlich die Möglichkeit hatte meinen Trip zu planen. Dadurch habe ich natürlich von Ottawa nicht viel gesehen. Hier nur ein paar kleine Impressionen, die ich dann doch aufschnappen konnte. 






Ich kann zumindest so viel sagen: Ottawa hat wirklich ein paar schöne Ecken, aber leider auch hier viele Obdachlose. 
Hier versuchte ich also meinen Trip zu planen. Was sich letztlich als fast unmöglich zeigte, zumindest ohne ein halbes Vermögen auszugeben. Dann riefen mich zwei meiner Freunde an. Die Erlösung. Sie meinten, dass sie gerade dabei sind ein Auto zu  kaufen um dann in den Osten hoch zu fahren, wo sie mich dann in Moncton rausschmeißen könnten. Und zu dem, boten sie mir an auf ihre Farm zu kommen, die nicht allzu weit entfernt von der wo ich war, ist. Ich habe nicht lange überlegt und schon am nächsten Morgen wurde ich abgeholt. 

Und ich bin mehr als froh dass ich das getan habe. Früh wurde ich also von meinen Freunden und dem Farmer abgeholt. Im ersten Monat war ich nicht ganz sicher was ich von ihm halten sollte. Er hatte seine Sonnenbrille auf und wirkte nicht wie ein serious Farmer. Auf dem Weg zur Farm geschah es schon wieder. Sein Truck brokes down. Und falls ihr euch erinnert, ist mir das auch schon bei ersten Farm passiert, als Wes mich abgeholt hatte. Langsam glaube ich, dass das an mir liegt. Ich erzählte ihm die Story, was ich lieber hätte sein sollen lassen, denn ab den Zeitpunkt immer wenn wir mit dem Truck unterwegs waren, "drohte" er mir: wehe der Truck breaks down again then we know who the reason is. An der Farm dann angekommen erfuhr ich, dass es sich bei dieser Farm um eine Kuhfarm handelte. ENDLICH wieder Arbeit mit Tieren. Was ich auf der Farm zuvor wirklich vermisst hatte. Seine Farm ist wunderschön. Er wohnt in seinem Elternhaus, welches er wirklich ordentlich hält. Seine Familie ist ursprünglich aus der Schweiz, was manchmal sehr lustig war wenn seine Mum und Oma schweizerisch gesprochen haben. Denn es ist wie deutsch nur mit einem besonders hässlichen Akzent. Sein Vater war da erst vor wenigen Wochen verstorben, was es besonders schwer für seine Mum machte. Sie wohnt nur einen kleinen Weg runter in einem besonders schönem Haus, was sie auch erst neu gebaut hatten. Der Farmer selbst ist gerade einmal 26 Jahre, was ich gar nicht glauben konnte. Denn er wirkt um einiges älter. Zumindest am Anfang. Zu dem hat er wunderschöne Augen!!! Zurück zu den Kühen. Er hat ca 56 Kühe, die einfach nur RIESIG sind. Ich glaube ich stand noch nie so nah vor einer Kuh. Ich war einfach nur buff. Er besitzt allerdings nur Milchkühe, was bedeutet, wenn ein männliches Kalb geboren wird, wird es schnellstmöglich verkauft. Es war interessant zu sehen, was man alles beachten muss wenn man Kühe hat. So habe ich viel Scheiße weg gemacht, die kleineren gefüttert und sogar einem Neugeborenen Milchgegeben. 




Die kleinen waren natürlich besonders süß :) 


Kalb

Ich und das Neugeborene
Daher dass der Farmer so Jung ist, hatten wir eine Menge Spaß. Grundsätzlich gab es zum Abendbrot Bier oder manchmal auch während der Arbeit. Seine Freunde sind alle total verrückt, aber total lustig. Und ich hatte die Möglichkeit die Farm von einer anderen Seite zu sehen. Oder, von einer anderen Höhe. 

Me climbing up

The farmer and me


Weiterhin durften wir mit seinen Trucks fahren wann immer wir auch wollten. Und damit meinte er nicht auf seinem Grundstück. Wir konnten jederzeit nach Ottawa oder zu näher gelegenen Städten fahren. Was ziemlich toll war, denn ich liebe fahren besonders so einen Truck zu fahren macht besonders viel Spaß !!


Working Truck

Me and the Truck

Eines Abends sind wir dann auf eine Fair gegangen, was wie ein Rummel in Deutschland ist. Doch der Rummel war nicht das Interessante, sondern das Bierzelt. Hier konnte man trinken und zu Country Musik tanzen. Wir hatten eine Menge Spaß. Wir endeten damit, dass wir alle im Kreis zusammen tanzten und wahrscheinlich viele andere Tänzer von der Fläche geschoben haben. Uups. 
Die Arbeit auf der Farm war größtenteils entspannt. Der Farmer verstand, dass wir "nur" Helfer sind und so hatten wir die Möglichkeit auch selbst zu entscheiden was wir machen wollten und was nicht. Neben dem täglichen Kühe füttern, habe ich gelernt wie man sie sauber macht und schert. Habe rasen gemäht, was einfach ist, wenn man dafür den entsprechenden Rasenmäher hat. Und noch viele Dinge, die allerdings nicht so spannend waren. Ich könnte noch vieles mehr erzählen, aber dann würde die eigentlich interessanteste Story zu kurz kommen. 

Als ich auf die Farm kam, bestand mein Plan immer noch daraus, dass ich nach Moncton in das Hostel fahre um dort eine Weile zu arbeiten. Dieser Plan wurde mit jedem Tag neu modifiziert. Zu erst planten wir, dass ich sozusagen bei dem East Roadtrip mit fahre und sie mich auf dem Rückweg in Moncton rauswerfen. Daher, dass das mit Autokauf und der Versicherung eine halbe Ewigkeit gedauert hatte, schien es als müssten sie mich direkt auf dem Hinweg dort rausschmeißen. Was bedeutet hätte: kein Halifax für Pauli. Übrigens, das mit der Versicherung war echt keine leichte Angelegenheit. Es war ziemlich kompliziert und nervenaufreibend, weil wir ständig unser Startdatum verschieben mussten. Man sollte also kein Auto und keine Versicherung in Ontario abschließen. In anderen Provinzen Kanadas  ist es angeblich um einiges einfacher. Naja. Letztendlich hatten wir das Auto, Versicherung und alles nötige was wir für den Roadtrip brauchten. Mein Plan hatte sich mittlerweile komplett verändert. Alle neuen Leute die ich traf, redeten mir aus in Moncton in dem Hostel zu arbeiten. Denn Moncton sei eine kleine Stadt, in der nicht viel passiert. Zu dem boten mir meine 2 Freunde an, dass ich doch komplett den Roadtrip mit ihnen machen könnte und dann wieder zurück zur Farm zu kommen. Der Farmer war damit einverstanden und so stand der Plan. Und im Nachhinein bin ich wirklich froh dass ich das so gemacht habe. 

Als es dann endlich los ging mit unserem Roadtrip, waren wir voller Vorfreude. Das Wetter spielte super mit und Jenkins (das Auto) rollte nur so los. Unser Plan war über Montreal nach Quebec City, nach Riviere du Loop, nach Fredericton, nach Halifax, nach Sydney und auf dem Rückweg bei Sainte Johns vorbei. Doch so leicht ließ sich das nicht umsetzen. Unser erster Stopp sollte in Quebec City sein, welche 4 Stunden von der Farm entfernt war.  Leider hatten wir kein Hostel mehr gefunden, welches freie Betten zur Verfügung hatte. So dass wir uns entschlossen auf dem Rückweg hier vorbei zu kommen. Wir haben übrigens das Auto so vorbereitet, dass wir auch drin schlafen konnten. Allerdings fühlten wir uns nicht wie in Quebec im Auto schlafen. Also fuhren wir weiter nach Riviere du Loop, wo wir auch kein Hostel mehr fanden. Schließlich landeten wir dann in einem ziemlich tollen Hotel was für uns gerade noch erschwinglich war. Wie gesagt, hatten wir echt verdammt viel Glück mit dem Wetter. Zu dem waren die Laubbäume wunderschön gefärbt wie nirgendwo. Teilweise waren die Blätter fast Pink. 





Unsere erste Absteige: nicht gerade Backpacker mäßig 

Blick aus unserem Hotelzimmer heraus


Nach dem wir eine sehr ruhige und friedliche Nacht hinter uns hatten, fuhren wir weiter. Als erstes hieß es allerdings: frühstücken und wie kann es auch anders sein, hielten wir am Tim Hortons. Dies taten wir übrigens jeden morgen. Für frühstück ist es wirklich nicht schlecht. Billig und einfach. Gestärkt ging es dann weiter nach Fredericton. Wir wollten diesmal nicht den Highway fahren und so gaben wir im Navi Landstraße ein. Was zu erst eine gute Idee zu sein schien. Wir fuhren an wunderschönen Landschaften vorbei und süßen Örtchen. 


Sie hätten mich beinah zurück gelassen, ohne Handy, Geld oder irgendwas. 
Andi, Jenkins and Me

 



Leider haben wir keinen Elch entdecken können. Aber wir haben weiterhin Ausschau gehalten nur für den Fall, dass doch plötzlich einer kommt. 









Wie man immer so schön sagt, sollte man sich nicht immer komplett auf die Technik verlassen!! Denn letztlich landeten wir plötzlich im amerikanischen Staat Maine. Leider passierten wir bereits die Brücke, als wir mit bekamen, dass wir gerade dabei sind die Grenze zu überqueren. Doch anstatt uns einfach umkehren zu lassen, haben die Amis uns eine halbe Stunde auseinander genommen und wollten einfach alles wissen. Ich würde mal sagen typisch amerikanisch. So verschwendeten wir gut eine halbe Stunde an der Grenze bis wir dann letztendlich doch wieder umkehren und unsere Reise nach Fredericton fortsetzen konnten. 

Jenkins auf der amerikanischen Seite
Etwas angenervt fuhren wir dann weiter. Als Zwischenstop hielten wir bei den Grande Falls um gleichzeitig eine kleine Pause einzulegen. 


Letztendlich erreichten wir Fredericton, wo wir vom Hostel mehr als enttäuscht waren. Normalerweise ist der Standart in den HI Hostels ziemlich gut, aber hier ähnelte es eher einer Absteige. Aber naja, auch diese Nacht haben wir überlebt. 
Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Halifax. Dort hatten wir die Möglichkeit bei einem Freund vom Farmer zu übernachten. Was bedeutete, wieder gut schlafen zu können. Der Weg dahin war eher langweilig. New Brunswicks Highway war fast wie ausgestorben. Teilweise waren wir komplett alleine auf dem Highway und überall standen Warnschilder vor Moose. Aber natürlich haben wir auch da keinen gesehen. Als wir dann in Nova Scotia einfuhren füllte sich der Highway wieder und man kam sich nicht wieder vor wie die einzigen Menschen auf dem Planeten. Nova Scotia wirkte auch gleich anders. Über all ist Wasser zu sehen. Sei es das Meer oder die vielen Seen. Wir kamen also Halifax immer näher. Der Freund des Farmers wohnt in einer wunderschönen Nachbarschaft mit wunderschönen Häusern und Gärten. Hier könnte man sich wohlfühlen. Justin ist ein ganz lieber Kerl, der uns Gott sei dank mit offenen Armen empfing und sich bereit erklärte uns ein bisschen in Halifax herumzuführen. 
Um nach Halifax zu kommen fährt man über eine Brücke, wo man jeweils beim Überqueren 1 $ zahlen muss. Halifax ist eine typische Hafenstadt. Der Kern ist relativ klein und übersichtlich. Neben moderneren Gebäuden gibt es auch viele kleine süße Häuschen, die den Charm von Halifx ausmacht. 









Und noch immer hatten wir wunderschönes Wetter. Es ist sehr idyllisch und ruhig und man fühlt sich einfach wohl. Die Menschen waren alle super nett und wir genossen jede Minute. 





Absteige für den Abend
Highlight des ersten Tages in Halifax war unser Abendbrot. Wir hatten nun zum ersten mal in unserem Leben LOBSTET gegessen. Wenn man vorher noch nie Lobstet gegessen hat, stellt sich das als ganz schöne Herausforderung raus. Zum einen musste ich doch kurz schlucken, als der Lobster dann in seiner vollen Bracht auf meinem Teller vor mir lag und zum anderen ist das Essen ein reines Massaker gewesen. Aber wir hatten jede Menge Spaß beim auseinander nehmen des Tieres. Ich glaube die anderen Gäste hatten uns mehr als merkwürdig gemustert. Aber es war lecker und hat sich auf jeden Fall gelohnt. 


Am nächsten Tag fuhren wir mit Justin nach Peggy´s Cove. Einer wunderschönen Küste, die leider auch dementsprechend voll mit Touristen war. Aber ich konnte trotzdem ein Paar schöne Bilder schießen. 


Einer von uns ist leider von den Klippen gestürzt ;) 











The Gang

Am nächsten Tag haben wir dann Halifax und Justin verlassen und sind weiter nach Sydney- Cape Bretagne. Die Fahrt dahin war wunderschön. Den der Highway führte direkt am Wasser lang. Wir sahen schöne Küsten und Inseln. Einfach traumhaft schön. 
Und nun hieß es zum ersten Mal: im Auto schlafen!!! Ah!!! Erste Herausforderung bestand darin eine geeignete Stelle zu finden, an der wir ohne Bedenken das Auto abstellen konnten. Und dann hieß es auf die Nacht vorbereiten. Wir fanden zum Glück eine bezaubernde Stelle direkt am Meer, an der wir das Auto und uns parken konnten. Nun musste nur noch das Bett gebaut werden und wurde auch schon geschlafen. Mehr oder weniger. Die Nacht war die Hölle. Es war zwar genügend Platz, aber es war Schweinekalt, Andi hat geschnarcht und die Blase drückte. Es war ein Erlebnis wert, aber noch mal muss es nicht unbedingt sein. Allerdings hat der morgendliche Sonnenaufgang alles wieder gut gemacht. 






Nun ging es also langsam schon wieder zurück. Lustiger Weise wollten wir eine Nacht im den Hostel verbringen, in dem ich eigentlich arbeiten gehen wollte. Was für mich eine unangenehme Situation war, weil ich ständig meinen Ankunftstag verschoben hatte und letztlich komplett abgesagt hatte. Aber zuvor sind wir noch zu Prince Edward Island gefahren. Und dies stellte sich als Highlight des ganzen Roadtrips dar. Wir konnten kostenlos mit der Fähre zur Insel rüber fahren, was schon ein Bonuspunkt verdiente. Drüben angekommen bot sich auch schon eine wunderschöne Landschaft. Wir sind aus dem staunen nicht mehr herausgekommen, leider haben wir dabei vergessen auch Bilder zu schießen. Daher kann ich euch eigentlich nichts wirklich zeigen. Aber Charlottetown ist eine Stadt, die sich wirklich lohnt. In dem Moment hatten wir uns sehr geärgert, dass wir nicht hier für eine Nacht geblieben sind. Charlottetown ist eine kleine süße Hafenstadt, die nur aus süßen kleinen Häuschen besteht wie die oben auf den Bildern gezeigten aus Halifax. Hier hätte ich locker eine Weile bleiben können, doch leider passte das nun nicht mehr in unseren Plan hin ein. Und so hieß es weiterfahren. Auf dem Rückweg sind wir diesmal von den Islands über die in Kanada längste Brücke gefahren. Diese wird sogar gesperrt wenn das Wetter zu schlecht ist. Allerdings mussten wir hierfür auch einiges zahlen. In Moncton dann angekommen haben wir auch gleich unser Zimmer bezogen. Hier traf ich dann Ed wieder, den Brasilianer den ich auf meiner ersten Farm kennengelernt hatte. Es war schön gegenseitig bisschen auszutauschen was man seit her erlebt hat. Zu dem habe ich einen netten Kanadier kennengelernt, dessen Beruf Firefighter ist. Was sich nicht nur interessant anhört, sondern auch interessant zu sein scheint. So muss er nur halbjährig arbeiten und reist den Rest des Jahres in Kanada herum, weil er bisher nicht dazu gekommen ist. Denn Kanada ist nun mal groß ne?! Am nächsten Tag ging es dann nach Quebec City, worauf wir uns alle sehr freuten, weil wir da ein wenig Wintersachen shoppen gehen wollten. Doch leider hat uns Jenkins im Stich gelassen. Bei einer kurzen Lüftungsaktion auf dem Highway ging das linke Fenster nicht mehr hoch. Damn. So fuhren wir mindestens 80 km mit offenem Fenster, weil sich als ziemlich kalte Angelegenheit erwies. In einem kleinen Ort haben wir dann eine dicke Folie gekauft mit der wir das Fenster zumindest schließen konnten ohne das kalte Luft reinkommen konnte. So hatte sich allerdings Quebec City erledigt und so hieß es auf direkten Weg nach Hause. Es war ein Hammer Tag. Wir sind 7 Uhr früh los und sind letztlich 23 Uhr auf der Farm wieder angekommen. War natürlich klar, dass wir dann ziemlich schnell geschlafen haben. 

Schlussendlich waren wir 7 Tage unterwegs. Sind 4000km gefahren und haben jeder ca. 230 $ auf dem Weg gelassen. Aber es hatte sich gelohnt. Wir haben nicht nur schöne Landschaften entdeckt sondern auch super nette, neue Leute kennengelernt. Aber trotzdem waren wir dann froh endlich wieder zurück zu sein und in unserem eigenen Bett schlafen zu können. Auch der Farmer war heilfroh, dass wir wieder da waren. 

Nun hieß es für mich wieder, weiter planen. Denn ich kann ja schlecht ewig auf der Farm bleiben. Mir war auf jeden Fall klar, dass ich in den Westen wollte. Weil sich dort einfacher ein Job finden lässt. Als Stadt suchte ich mir Calgary aus. Ich war schon drauf und dran einen Bus von Ottawa nach Calgary zu buchen, als ein Freund vom Farmer erwähnte, dass er nach Peterborough fahren würde. Peterborough, wie ihr euch vllt erinnert liegt nicht weit von meiner ersten Farm entfernt. Mit ihnen bin ich immer schön in Kontakt geblieben und so meinten sie, wenn ich zufällig vorbei fahren würde auf meinem Weg in den Westen kann ich gerne vorbeischauen. Und das tat ich dann auch. Die Fahrt nach Peterborough war zwar die Hölle, weil der Freund gefahren ist wie eine besenkte Sau. Aber als mich Wes and Janice dann letztlich abholten war ich doch erleichtert. Es fühlte sich an wie wieder nach Hause zu kommen und das sagten sie auch: Welcome back home. Auf der Farm wurde ich dann auch wie wild von den Hunden begrüßt. Allerdings war Goatee etwas eingeschnappt und schaut mich anfangs nicht mal mit dem Hintern an. So bezog ich mein altes Zimmer wieder und konnte aufatmen. Auf der Farm hat sich einiges verändert. So wurde ein Großteil der Ziegen verkauft, ein erstes Lämpchen wurde geboren und auch die Ställe wurden umgebaut. Interessant wie viel sich in kürzester Zeit verändern kann. 

Nun habe ich bereits meinen Flug nach Calgary gebucht, habe da ein Zimmer in einer netten WG gefunden und bin bereit dem Arbeitsmarkt entgegen zu treten. Ich bin schon voller Vorfreude. Denn trotz allem, dass mir das Farmleben irgendwie schon gefällt freue ich mich trotzdem auf ein wenig Stadtleben. In 1,5 Wochen geht es los und solange werde ich die Zeit noch hier auf der Farm genießen. Mit all den wunderbaren Hunden <3

Ich hoffe der nächste Eintrag lässt nicht so lange auf sich warten. Man hört sich bald wieder. 
Liebste Grüße aus dem wunderbaren Kanada
Eure Emmy

1 Kommentar:

  1. "Besonders hässlicher Akzent" ... hoffen wir mal das keine Schweizer in der Nähe sind :) Ansonsten bin ich begeistert Schwesterlein, Langeweile scheint nicht aufzukommen. Es sei denn man ist auf der falschen Farm ... Bin gespannt wie du dich ins Stadleben reinfindest. Bis bald, C.

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